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Lohnt sich der Einstieg in den Chip-Boom?

Welche Unternehmen für Anleger:innen attraktiv sein könnten, die am KI-Boom mitverdienen wollen.

NVIDIA
WKN 918422

Obwohl die Industrie unter einer Auftragsflaute leidet, sind die Kurse vieler Hersteller:innen in den vergangenen Tagen rasant gestiegen. „Der aktuelle Marktabschwung wird durch eine schwache Verbrauchernachfrage und erhöhte Lagerbestände noch verstärkt“, warnt Clark Tseng vom Branchenverband Semi. 

Angelockt von der Aussicht auf boomende Geschäfte mit Chips für die Künstliche Intelligenz, blenden viele Anleger:innen das Risiko aus. Vertreter der Industrie befeuern diesen Optimismus weiterhin. So verkündete noch am Donnerstag Hock Tan, Chef des Chipherstellers Broadcom, dass sich der Umsatz mit KI-Chips im Jahresverlauf verdoppeln werde. Dabei soll der Umsatz des Konzerns im derzeitigen Quartal nur um fünf Prozent wachsen. Insgesamt ist es fraglich, wie nachhaltig der Boom in der Chipindustrie ist. 

Zuletzt schoss die Aktie von Nvidia (WKN: 918422 ; ISIN: US67066G1040) Ende Mai innerhalb von drei Tagen um 31% in die Höhe. Hintergrund war eine positive Prognose von Vorstandschef und Gründer Jensen Huang. Für eine kurze Zeit war das Unternehmen an der Börse über eine Billion USD Wert. Seit dem Boom haben sich die Kurse wieder entspannt. Aus Expertensicht wird die Aktie aber weiter langfristig steigen. Für Nvidia gibt es noch immer 49 Kaufempfehlungen und nur vier Titel im Nasdaq 100 Index stehen höher in der Gunst der Banker.

Barclays-Analyst Blayne Curtis geht davon aus, dass der Kurs innerhalb eines Jahres um 25% auf 500 USD steigt. Auch wenn die Aktie teuer scheint, lohnt sich diese laut Stacy Rasgon vom US-Analysehaus Bernstein für Anleger:innen, die auf KI setzen. Das KGV liegt derzeit bei 56. Rasgon glaubt, dass die Papiere auf 475 USD steigen. Das Analysehaus Morningstar rechnet hingegen mit Kursen bei 300 USD, nicht zuletzt, da die Konkurrenz einen harten Wettbewerb schafft. 

So hat sich etwa der Aktienkurs von AMD (WKN: 863186 ; ISIN: US0079031078) seit Jahresbeginn auf 120 USD verdoppelt. Morningstar geht davon aus, dass die Papiere langfristig vom KI-Boom profitieren. Expert:innen rechnen damit, dass das Geschäft mit Prozessoren für Rechenzentren innerhalb der nächsten fünf Jahre um 29% wachsen wird. Morningstar hat daher das Kursziel jüngst von 120 auf 130 Dollar angehoben. Mit einem KGV von etwa 43 ist aber auch AMD hoch bewertet.

TSMC (WKN: 909800 ; ISIN: US8740391003) ist der weltweit größte Auftragsfertiger der Halbleiterindustrie. Firmen wie Nvidia oder AMD, die selbst keine Fabriken besitzen, kaufen bei TSMC ein. Und auch europäische Halbleiterhersteller haben einen Teil der eigenen Fertigung an TSMC ausgelagert. Die Erfolge von Nvidia beflügeln auch die Aktienkurse von TSMC. 

Konzernchef C.C. Wei musste aber einräumen, dass die vollen Lager der Kund:innen besorgniserregend seien. Seit Jahresanfang ist der Kurs um ein Drittel gestiegen, Verkaufsempfehlungen gibt es aber keine. TSMC ist mit einem KGV von 18 relativ niedrig bewertet. 

Aus der Sicht von Analysten blüht ASML eine rosige Zukunft. Der wertvollste Tech-Konzern Europas produziert die Maschinen, mit denen KI-Chips überhaupt erst produziert werden können. Morningstar rechnet damit, dass der Umsatz des niederländischen Konzerns bis 2027 jährlich um 14% klettern wird. Gleichzeitig steige auch die Profitabilität. 

Allerdings sei für Anleger:innen nicht mehr viel zu holen. Mit aktuell etwa 670 EUR notieren die Papiere nah am Kursziel von 700 EUR. Mit einem KGV von 36 ist das Unternehmen dazu noch hoch bewertet. Aufgrund eines starken Auftragsbestände rechnet Goldman Sachs hingegen mit einem Kursanstieg auf 785 EUR. 

Im Gegensatz zur Konkurrenz hat Intel (WKN: 855681 ; ISIN: US4581401001) in den letzten Wochen nur wenig an Wert gewonnen. Das Unternehmen ist aktuell 130 Milliarden USD an der Börse wert. Im ersten Quartal hat Intel 2,8 Milliarden USD Verlust gemacht. 

Die Aktien notieren aktuell bei etwa 31 USD. Goldman Sachs hat ein Kursziel von 27 USD ausgegeben. Bei Morningstar sieht man die Papiere mit 35 USD fair bewertet. Seit Anfang 2020 hat sich der Wert der Papiere halbiert.  

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